Der streitbare Rebell mit den vier Ms – Manfred Meier im Interview

Der streitbare Rebell mit den vier Ms – Manfred Meier im Interview

Österreich ist wieder im Lockdown und den Restriktionen geschuldet machen wir das Interview im Home office. Mir gegenüber am Bildschirm sitzt ein entspannter und gut gelaunter Manfred Meier. Wer ihn kennt weiß, es wird ein angenehmes, interessantes Gespräch mit vielen launigen Geschichten, tiefgründigen Aussagen und neuen Perspektiven.

Herr Meier, wie sind Sie in die Umzugsbranche gekommen und war es „Liebe auf den ersten Blick“?

Der Rat meines Bruders war, einen Beruf zu lernen, wo man sich nicht dreckig macht. Das passte zu meinem Berufswunsch, Technischer Zeichner. Jedoch habe ich keine Lehrstelle gefunden – (reflektiert) vielleicht, weil ich zu wenig intensiv gesucht habe und irgendwie war es mir auch nicht so wichtig. Mein Schwager hat in einer Spedition gearbeitet. Spedition, Dienstleistungsbetrieb, nicht dreckig werden – ja, das mache ich! Das Vorstellungsgespräch hatte ich bei Herrn Direktor Fuchs von der ITG (Internationale Transport Gesellschaft), einer Tochtergesellschaft der Schenker & Co AG. Zielstrebig antwortete ich auf seine Frage, was ich denn werden möchte, „Speditionskaufmann“. Nachgefragt, was denn genau in der Spedition – er erwartete sich Luftfracht, Seefracht oder Landverkehr – antwortete ich, „Direktor“.

Alles passiert im Leben – mit mehr oder weniger Einfluss darauf.

Die ersten drei Jahre meiner Lehrzeit waren durchwachsen, ich habe alles Mögliche gemacht und bin erwachsener geworden. Eine recht spannende Zeit. Nach meiner Lehrzeit habe ich in der Zollabteilung gearbeitet – eigentlich bin ich gelernter Zolldeklarant. Zu dieser Zeit gab es auch eine interne Umstrukturierung, eine gute Gelegenheit für mich, um meine Zukunftsperspektiven zu reflektieren: Warenerklärungen mit der Hand zu schreiben, damals noch mit Durchschlagpapier, Abgaben ausrechnen, am Nachmittag die Zollbeamten betreuen – ich konnte mir nicht vorstellen, diese Tätigkeit bis zur Pensionierung zu machen. Nach einem Intermezzo in der Verkehrsabteilung habe ich mich entschlossen zu kündigen. Es folgte ein Gespräch mit Herrn Generaldirektor Paul Dicktmeier, „Herr Meier, in Ihrer Lehrzeit hieß es immer „weg mit dem Mann“, jetzt „Herr Meier ist so wichtig“ – wie geht das?“ Meine Antwort darauf war: „In der Lehrzeit habe ich mir im Büro Gedanken darüber gemacht, wie ich meine Freizeit verbringe. Jetzt überlege ich mir am Abend, was ich morgen im Büro machen werde.“ Das Ergebnis des Gesprächs: ich wurde Abteilungsleiter im Bereich Landverkehre in einer Tochtergesellschaft der Schenker AG.

Ich war ein fleißiger, aber nicht angenehmer Mitarbeiter.

Nach meiner Rückkehr vom Bundesheer, es war zirka 1989, hat mir Herr Direktor Stift eine Stelle in der Umzugsabteilung angeboten, in späterer Folge wurde ich Prokurist und dann Geschäftsführer. Bei meinen ersten Besichtigungen habe ich Häuser gesehen, von denen ich gedacht hatte, dass es so etwas nur im Fernsehen gibt: angemietete Palais wo die Schauspieler so tun, als würden sie dort wohnen. Ich bin in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und es war für mich beeindruckend zu sehen, wie die Oberschicht wohnt, die großzügigen Räumlichkeiten, das Mobiliar, mit Butler und Köchin. Ich bin mir vorgekommen, wie eine kleine Maus (zeigt mit Daumen und Zeigefinger eine Ein-Zentimeter große Maus) – und das bin ich eigentlich heute noch. Neid war nie ein Thema. Wenn man im Premiumsegment schon viel gesehen hat, ist das mit dem Beeindrucken mittlerweile schwer. Die Ausnahme: Vor ein paar Jahren habe ich Manfred Mayr-Melnhof im Zuge einer Angebotslegung zu einem Umzug kennengelernt. Bei der Begrüßung „Grüß Gott, Manfred Meier“ antwortete er, „Ah, zwei Ms, ich habe drei Ms.“ Darauf ich: „Ja, ich sehe es am Kennzeichen – MMM. Trotzdem habe ich vier Ms.“ Auf seine verwunderte Nachfrage antwortete ich: „Manfred Meier macht’s möglich“. Beeindruckt hat mich diese Begegnung ob der Größe des Anwesens, der Antiquitäten und der Gelassenheit, mit der er alles angegangen ist.

Mein erster Büroumzug, damals noch bei Schenker, war die Technische Universität in Graz. Geholfen hat mir damals Reinhard Karpisek. Da war ich zum ersten und einzigen Mal im Leben wirklich nervös. Die Auftragsvergabe war im Rahmen einer Ausschreibung. Unsere Kalkulation wurde von der Wirtschaftsabteilung auf Herz und Nieren geprüft und hinterfragt – nicht zuletzt, weil es so günstig war. Da macht man sich schon Gedanken: Haben wir richtig kalkuliert? Haben wir etwas nicht berücksichtigt? Wir standen im Rahmen eines technischen Aufklärungsgesprächs Rede und Antwort, erklärten die Hintergründe, warum bei uns zum Beispiel Funktionsschäden nicht versichert sind. Am Ende des Tages haben wir den Zuschlag erhalten und letzten Endes ist alles sehr gut gelaufen. Aber nach dem Gespräch beim Kunden mussten wir erstmal unsere Nerven beruhigen (lacht).

Bei der letzten ÖMTV-Generalversammlung haben Sie Frank Sinatra mit „I did it my way“ gefeatured. Was braucht es zu einem Unternehmer und wie war Ihr Weg in die Selbstständigkeit?

Wir alle sind von unserem Umfeld geprägt. Meine Mutter war der Meinung, dass die Meiers kein Fremdsprachentalent haben. In der Schule habe ich darum auch nicht Englisch gelernt – erst in späterer Folge. Ich habe erkannt, dass es eine Frage des Wollens ist, entweder will man oder man will nicht.

Um erfolgreich zu sein, braucht es einen eigenen, inneren Motor.

In meinem Umfeld war niemand selbstständig. Die größte Hürde war der Anfang. Wenn man keine kaufmännische Erfahrung hat, sollte man es lieber bleiben lassen. Man sieht das zum Beispiel an den Kleintransporteuren. Man braucht für die Gewerbeanmeldung keinerlei Vorkenntnisse. Das kaufmännische Wissensdefizit sieht man dann an der Insolvenzrate. Am Weg zur Selbstständigkeit hatte ich vor allem „Angst“ vor der Bürokratie und der kaufmännischen Administration. Die Lösung war für mich der Steuerberater meines Vertrauens.

Der streitbare Rebell mit den vier Ms – Manfred Meier im Interview

Ich finde, dass man keine besonderen Charaktereigenschaften für den Weg in die Selbstständigkeit braucht, einzig Willenskraft ist wichtig. Gut ist es auch, wenn man jemanden hat, der einen unterstützt und Wege aufzeigt. In meinem Fall war es meine geliebte Frau. Es gab meinerseits schon länger den Wunsch zur Selbstständigkeit, allein ich bin Verkäufer und nicht Verwalter. Letzten Endes hat Karin mich zur Selbstständigkeit motiviert.

Ist der Weg das Ziel?

In Seminaren habe ich immer gehört, wie wichtig es ist, Ziele zu setzen. Ich denke, dass man sich dann zu sehr auf einen Weg fokussiert und man übersieht dann leicht die Möglichkeiten, die abseits davon vorhanden sind. Problematisch finde ich auch, dass Ziele zu hoch angesetzt werden – das führt zu Frustration.

Das Ziel eines wirtschaftlich orientierten Unternehmens kann es nur sein, Geld zu verdienen. Mein Anspruch ist es, Geld mit dem geringsten Aufwand zu erwirtschaften – frei nach der Pareto-Methode: 80 % des Ergebnisses (Geld) erreicht man mit 20 % des Aufwands (Zeit). Dieses Prinzip gilt für alle Lebenssituationen, auch für den privaten Lebensbereich. Mein persönliches Ziel: ich möchte in 40 % meiner Zeit 160 % meines Erfolgs genießen.

Stichwort Privatleben: Zwei Unternehmer, die in derselben Branche tätig sind (Anmerkung: Manfred Meier mit Prime Moving, Karin Lang mit der Spedition Lang) – ist diese Konstellation eine Herausforderung?

Bei uns ist es eine gewachsene Struktur. Im Wirtschaftsleben, bei Geschäftsterminen weise ich im Vorfeld immer auf diese Beziehung hin. Wir machen Projekte gemeinsam, bei anderen geschäftlichen Themen gibt es keine privaten Abstimmungsgespräche. Was ich lernen musste ist, „der Mann von…“ zu sein, so wie Karin in manchen Situationen „die Frau von…“ ist. Manchmal wird man mit Herr Lang oder Frau Meier angesprochen – das war am Anfang ein wenig irritierend. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und amüsieren uns darüber. Ich bewundere meine Frau für Ihre Kraft – sie kümmert sich um die Kinder und ihrer Eltern, sie trägt die Verantwortung für das Unternehmen und die Mitarbeiter*innen, ihre Arbeit als Präsidentin des ÖMTV, ihr Engagement im Vorstand des GaLeMo-Vereins der Montessorischule unserer Töchter und dann bin da noch ich. Sie ist eine sehr starke Frau. Ich gehöre zu ihren Fans.

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Sie haben auch die Funktion des ÖMTV-Präsidenten ausgeübt – wie es ist dazu gekommen und wo sehen Sie die Herausforderungen und Chancen für die Möbellogistik-Branche der Zukunft?

Ich war mit der damaligen Führung unzufrieden und habe rebelliert. Wenn ich etwas als falsch erachte, sage ich das. Wichtig ist auch, dass man Verantwortung übernimmt. Ich bin nicht jemand der sagt „man müsste“ und tut dann selbst nichts, ich sage „man muss und ich kann und mache“. Und das habe ich etwas später auch in der Funktion des Präsidenten. „Man“ ist so eine unspezifische Formulierung in Richtung Delegieren von Aufträgen. Ich finde es genial, wie der ÖMTV heute geführt wird und wie Themen angegangen werden – für mich ist es die richtige Richtung. Ich habe seinerzeit das Amt abgegeben, da für mich Verjüngung ein wichtiges Thema und die Motivation, die Präsidentschaft nur mangels personeller Alternativen auszuüben, zu wenig ist.

Ich denke in schwarz/weiss, wobei ich auch Grauzonen erlaube.

Ich empfinde Veränderungen als sehr wichtig, sie müssen aber auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Im Bezug auf die Möbellogistik: Unternehmen, die so arbeiten wie vor 20 Jahren, werden über kurz oder lang ein Problem bekommen. Damit meine ich nicht das Tragen der Möbel von A nach B, sondern die Art und Weise des Verkaufens, die Haftung, die angebotenen Nebenleistungen oder die Transportmodalitäten.

Wenn du willst, dass Dinge so bleiben wie sie sind, musst du sie verändern.

Vor 20 Jahren war das Volumen pro Umzug in Europa wesentlich größer als heute. In Amerika lag damals das durchschnittliche Umzugsvolumen bei 6 bis 12 qm, bedingt dadurch, dass die Möbel im Normalfall einfach zurückgelassen wurden. Ich sehe auch bei uns den Trend zum kleineren Umzug.

Ein Faktum ist auch die hohe Anzahl der Kleintransporteure, die sich im Internet gut präsentieren und wo der Kunde im Unternehmensauftritt (Homepage, Google-Rezensionen) vorab kein Differenzierungsmerkmal zu etablierten Unternehmen mit Gewerbeberechtigung für das Speditionsgewerbe erkennen kann. Angebote wie „zwei Mann plus LKW um EUR 25,-/Stunde“ können sich rein rechnerisch, wenn ich alle Abgaben und Steuern ordnungsgemäß kalkuliere und die gesetzlichen Rahmenbedingungen einhalte, einfach nicht ausgehen.

Herr Meier, was sehen Sie, aus Kundensicht, als das wichtigste Argument damit es zu einer Auftragsvergabe kommt?

Die Beratung, der Umfang der Beratung, die Individualität, die man dem Kunden zukommen lässt. Man muss erkennen, was für den Kunden wichtig ist, den individuellen Point of Sale. Manche Kunden haben ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, andere seine Uhr, die er bereits fünfmal übersiedelt hat. Diese, wie ich sie nenne, „Profiübersiedler“ stellen dann auch Testfragen bei der Besichtigung. Zum Beispiel: ein Kunde hatte eine Jaeger Lecoultre Atmos Uhr stehen und gefragt, wie diese übersiedelt werden soll. Mit der Antwort „wir verpacken die Uhr in einem Karton mit Seidenpapier“ hat man schon verloren. Diese spezielle Uhr hat hinten einen Hebel, mit dem man die Aufhängung fixiert und sie so für den Transport sichert. Oder die Besichtigung wird nur oberflächlich durchgeführt, dem Kunden ist es aber wichtig, auf einzelne Gegenstände einzugehen – diese mangelnde Aufmerksamkeit ist dann ein Ausschlusskriterium. Ein wesentliches Erfolgskriterium für mich ist es, zu erkennen, mit welchem Typ Mensch habe ich es zu tun und das erkenne ich im zwischenmenschlichen Gespräch.

Ein Beispiel: wir haben eine ältere Dame übersiedelt, die bei der Besichtigung gemeint hat, dass sie nicht mehr so schnell kann, außerdem ist noch offen, was wohin kommt – das Umzugsgut wurde auf mehrere Adressen verteilt. Meine Empfehlung an sie war, den Umzug auf vier Tage zu verteilen. Es werden pro Tag zwei Leute anwesend sein damit sie den Überblick behält und von der Geschwindigkeit der Arbeiten nicht überfordert wird. Ein wenig höhere Kosten bei massiver Qualitätssteigerung für die Kundin: der Umzug wurde langsam und übersichtlich organisiert, zum Beispiel mit Fotos von ihren Bildern auf den Kartons. Am Ende habe ich ihr noch beim Einrichten geholfen. Vielleicht ein wenig übertrieben, aber die Dame war so lieb, was soll ich tun (lacht).

Jeder Umzug ist so individuell wie der Mensch – und das ist nicht nur ein Schlagwort, das meine ich auch so.

Am Ende des Tages, was möchten Sie vom Kunden hören?

„Darf ich zahlen bitte!“ (beiderseits herzhaftes Gelächter). Als Erklärung: von meinem einstiger Vorstandsvorsitzende, Mag. Elmar Wieland, kam die Feststellung „Herr Meier, Sie machen das doch gerne!“. Meine Antwort darauf war „Glauben Sie wirklich, dass ich einen Schritt in die Firma setzen würde, wenn Sie mich nicht bezahlen würden?“ Bitte nicht missverstehen – Ich bin nicht geldgeil, ich sehe Geld als Tauschmittel zur Finanzierung meines Lebens. Am Ende eines guten Essens sage ich ja auch „Die Rechnung bitte!“. Natürlich gehören Kundenzufriedenheit und ein wenig Lob auch dazu. Ich bin oft vorort und betreue meine Kunden immer persönlich. Dieses persönliche Engagement, das involviert sein, ist mir besonders wichtig. Ich weiß immer, was gerade passiert und kann gegebenenfalls gleich darauf reagieren. Daher bleibt am Ende nur „Die Rechnung bitte.“.

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Was passiert, wenn was passiert – oder anders gefragt: Wie sieht das Krisenmanagement bei Prime Moving aus?

Ich kenne kein Warten, wenn etwas schiefläuft. Wesentlich ist, den Kunden zeitnah zu informieren. Ein Beispiel: Ich sehe im Lager einen beschädigten Tisch und bespreche das sofort mit der Kundin: „Wir haben gesehen, dass beim Packstück 64, einem Tisch, das Bein gebrochen ist“. Ich entschuldige mich für das Missgeschick und biete eine Lösung an, zB den Kontakt zu einem Kunsttischler/Restaurator. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn der Kunde vorinformiert wird, es auch zu keiner Reklamation kommt. Ein anderes Beispiel ist, wenn man sich verspätet – auch in diesem Fall gilt: rechtzeitig und wahrheitsgetreu den Kunden informieren. In der Regel passiert kaum eine Katastrophe, die einen nicht wieder gut zu machenden Fehler nach sich zieht. Ich bin der Meinung, dass man den Kunden mit einem positiv erledigten Schadensfall oder einer positiv erledigten Reklamation noch enger an das Unternehmen binden kann. Denn, was sich der Kunde denkt ist: Wenn etwas passiert, dann bin ich bei Prime Moving richtig – https://www.prime-moving.com/ueber-uns/

Ich habe gehört, dass Sie auch offizieller Logistik- und Transportpartner des Osterhasen waren.

Ja, da bin ich meine Balkantour gefahren und hatte als Präsente Lindt Schoko-Osterhasen im Kofferraum. An der kroatischen Grenze wurde ich kontrolliert. Nach einem Blick in den Kofferraum fragte mich der Zollbeamte nach dem „Tierschutzzeugnis“ für die Hasen. Mein Blick ging vom Zöllner zu den Schokohasen und wieder zurück. „Das sind Schoko-Hasen (gedanklich mit einem Fragezeichen versehen)“, sagte ich und wollte ihm einen davon schenken. Das hat den Zöllner nicht beeindruckt und er hat mir den Hasen, verbunden mit der nochmaligen Forderung nach einem „Tierschutzzeugnis“ zurückgegeben. Was ich nicht bedacht hatte: auch beim Transit durch Kroatien benötigt man für Lebensmittel eine veterinärmedizinische Gesundheitsbescheinigung. Letzten Endes durfte ich doch bis Albanien weiterfahren, auf der Strecke sind jedoch einige Hasen aus dem Auto gehoppelt (lacht schelmisch).

Mit wem würden Sie gerne bei einem Business-Brunch an einem Tisch sitzen und warum?

Mit meiner Frau und meiner Familie – und das sage ich jetzt nicht plakativ, ich meine das ernst. Was soll ich z. B. mit Angela Merkel, Xenia Hausner, Wolfgang Ambros oder last but not least unserem Bundespräsidenten besprechen?

Eine lustige Geschichte am Rande, weil wir gerade über Businessessen reden: Geschäftstermin mit 5 weiteren Personen im Hotel Kempinski in Istanbul. Ich habe den Wein ausgesucht, drei Flaschen. Die richtige Weinauswahl zu treffen und sich gleichzeitig am Gespräch zu beteiligen – da leidet etwas die Konzentration, besonders von man von Türkischer Lira, damals Beträge mit sechs und mehr Nullen, in Schilling umrechnen muss. Irritiert nach der Bestellung hat mich die Reaktion der Kellner, die aufgeregt gestikulierend herumgelaufen sind. Die Rechnung hat dann die Erklärung gebracht: wir hatten Wein für mehrere(!) tausend Schilling konsumiert. Gott sei Dank hatte die Firma Verständnis für meinen Lapsus.

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Apropos Essen und Trinken: als DER Gourmet der Umzugsbranche, haben Sie einen Geheimtipp für uns?

Eindeutig das Avenida in Gata de Gorgos, Spanien. Das Ambiente ist bescheiden, das Service auf das Notwendigste reduziert und trotzdem herzlich. Hier gibt es die feinsten Fische, Gambas Rochas, Gigalas und weitere Meeresfrüchte ganz frisch aus dem Meer, Wildfang und nicht aus einer Aquakultur! Die Zubereitung ist reduziert auf das Produkt, ohne Chichi mit wenigen Beilagen. (denkt kurz nach) Wobei es eigentlich eine Beleidigung z. B. für eine Zahnbrasse ist, als Produkt bezeichnet zu werden. Vorher vielleicht ein Salat mit Paradeisern, wie wir sie in Österreich nur selten bekommen oder Ruccola mit so dicken und fetten Blättern wie im südlichen Italien. Ich liebe die Haubenküche, aber nicht täglich. Es geht nichts über ein saftiges Fleischlaberl mit Erdäpfelpürree und Röstzwiebeln oder eine Leberkässemmel vom Schuller.

Nach zweieinhalb Stunden mit Manfred Meier habe ich Material für mehr als ein Interview gesammelt. Außerdem lernte ich die Vorzüge eines papierlosen Büros kennen, die Handhabung der Suchfunktion am Computer, effektives Zeitmanagement nach dem Eisenhower-Prinzip (sehr zu empfehlen) und interessante Details über das Persönlichkeits-Struktogramm. Für mich, der in seinem Lebenslauf als Hobby „essen“ stehen hat, war vor allem die letzte halbe Stunde unseres Gesprächs besonders wertvoll, weiß ich jetzt doch viel mehr über guten Wein, interessante Haubenköche und empfehlenswerte Locations. Vielen Dank für das nette Gespräch. [Autor: Manuela Stocker]

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