#WirSindNichtraucher

#WirSindNichtraucher

Rund ein Fünftel aller Österreicherinnen und Österreicher raucht täglich. Studien belegen, dass viele Rauchende damit unzufrieden sind. Ohne Hilfsmittel langfristig aufzuhören schafft nur rund 1 Prozent. Bessere Erfolgsaussichten hat man, wenn man auf professionelle Unterstützung setzt. Wie auch Christian und Andi von der Spedition Zdenko Dworak. Sie haben gemeinsam mit ihren Kollegen Dušan und Silvester im März an einem Nichtraucher-Workshop teilgenommen:

Wann und warum habt ihr den Entschluss gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören?

Andi: Ich habe schon einmal 5 Jahre lang nicht geraucht und dann nach einer Operation auf der Reha wieder damit angefangen.

Christian: Ich habe vor Jahren das „Endlich rauchfrei“-Seminar nach John Carrie besucht. Leider hat das bei mir nur einen Monat gehalten – ich war damals aber auch nicht wirklich bereit, mit dem Rauchen aufzuhören.

Andi: Ich habe auf Facebook von der PDM®-Methode gelesen. Beeindruckt hat mich die hohe Erfolgsquote von über 40 %. Bei uns im Team haben wir schon öfters darüber gesprochen, mit dem Rauchen aufzuhören. Es hat halt bislang die Gelegenheit, der Motivationsfunke gefehlt. Die Firma hat sich auch an den Kosten beteiligt. Das Seminar hat im März in Wien stattgefunden.

 

Wie ist dieser Seminartag abgelaufen?

Andi: Wir waren über 30 Teilnehmer. Gleich beim hineinkommen hatte man so einen zitronigen Duft in der Nase. Jeder von uns hat ein Fläschchen mit diesem speziellen Duftöl bekommen. Während des Seminars und vor allem immer nach dem Rauchen mussten wir daran riechen. Der Duft wurde zu unserem neuen „Glückskick“.

Christian: Ja, dieser spezielle Geruch ist unser Trigger. Wenn man Verlangen nach einer Zigarette hat, riecht man an dem Fläschchen und das Gehirn erinnert sich an die Inhalte der Schulung. Das hilft ganz gut bei den Entzugserscheinungen – mittlerweile brauche ich es nicht mehr.

Andi: Wir mussten auch jede Stunde eine rauchen gehen. Allerdings nicht gemeinsam mit einem Kaffee. Weil: Kaffee und Zigarette gehören für einen Raucher zusammen. Hintereinander ja, aber nicht gemeinsam.

Christian: Bei uns haben sich nach ein paar Stunden Zweifel breitgemacht, ob das Ganze wirklich wirkt (lacht). Die tiefe Stimme des Vortragenden, die Entspannungsübungen, „ich bin ein Baum“ und so. In der Mittagspause hat die Zigarette aber schon gar nicht mehr geschmeckt und wir haben sie nach drei Zügen weggeworfen.

Andi: Am Anfang durfte man gemeinsam rauchen gehen. Dann, am Ende, hat jeder einen kleinen (Aschen)Becher bekommen und musste (!) rauchen gehen, allerdings alleine. Und zwar auch jene Leute, die bereits seit einer Woche oder so keine Zigarette mehr geraucht haben. Nicht komplett, aber zumindest einen Zug. Es waren auch Leute dabei, die auch noch den Filter mitgeraucht haben. Ich denke, die haben sicher wieder angefangen.

Christian: Und bei dieser „letzten Zigarette“ musste man für sich selbst nochmals klären, warum man mit dem Rauchen aufhören will.

 

Wie haben sich die ersten Tage für euch angefühlt und was waren die größten Herausforderungen? 

Andi: Am nächsten Tag haben wir uns gegenseitig gefragt, ob uns die Zigaretten abgehen. Niemand von uns hatte eine geraucht.

Christian: In den ersten Tagen war es schon oft so, dass der Gusto da war. Da hat man sich bewusst abgelenkt: Rasen mähen, Kartons aufstapeln. Wir haben uns gegenseitig geholfen und unterstützt.

 

Stichwort „Entzugserscheinungen“ – man hat schlechte Laune, ist reizbar und frustriert. Wie ist es euch gegangen?

Christian: Die ersten zwei Wochen waren heftig und auch jetzt immer wieder einmal. Man ist innerlich unrund und sucht nach Ablenkung. Beim Seminar haben wir gelernt, dass unser Körper noch immer unter Gift steht. Innerhalb von 48 Stunden wir das Verlangen immer weniger, nach 6 Wochen sollte man „über dem Berg sein“. Geschafft hat man es allerdings nie. Man bleibt immer ein Raucher.

Christian: Ja, man war und bleibt ewig ein Raucher. Die Bewegung, hingreifen und anzünden, hat man mehrere tausend Mal gemacht. Diese Bewegung verlernt man nicht. Der Vortragende hat von einer Person erzählt, die seit 20 Jahren nicht mehr geraucht hat. Dann saß sie eines Tages in einem Kaffeehaus bei einem Interview. Am Tisch lag eine Packung Zigaretten. Ohne es zu realisieren hat sie hingegriffen, eine Zigarette herausgenommen und sie in den Mund gesteckt. Ihr Gegenüber hat sie mit großen Augen angesehen und sie darauf aufmerksam gemacht. Sie war schockiert, dass nach so langer Zeit diese Routine noch immer im Gehirn gespeichert ist und automatisch ausgeführt wird.

Andi: Was viele nicht wahrhaben möchten, ist, dass Rauchen eine wirklich starke Droge ist. Im Gegensatz zu anderen Drogen brauchst du jede halbe Stunde einen neuen Kick.

 

Wird bei euch daheim geraucht?

Andi: Meine Frau hat vor sechs Jahren aufgehört zu rauchen. Wir haben nie in der Wohnung, immer am Balkon geraucht. Trotzdem merkt man noch immer, dass hier ein Raucher gelebt hat. Ich jetzt auch (lacht).

Christian: Meine Frau raucht, allerdings nur mehr in der Küche. Dabei hatte sie schon aufgehört gehabt: vor sechzehn Jahren, als sie den Schwangerschaftstest sah, hat sie von heute auf morgen aufgehört. Als Daniel dann drei Jahre alt war, hat sie wieder angefangen.

 

Wie geht es euch mit Leuten die rauchen?

Andi und Christian unisono: Wir haben kein Problem damit.

Andi: Früher war das Rauchen allgemein akzeptiert – der Marlboro Mann in der Werbung oder die Filme mit John Wayne. Das hat sich radikal geändert. Ich war vor kurzem auf Mallorca im Urlaub und da war am Pool war Rauchen gar nicht mehr gern gesehen.

Christian: Ich kann mich noch erinnern, wie es gewesen ist, als ich noch Kind war. Bei uns daheim – väterlicherseits – haben alle geraucht. Meine Mutter hat sich dann immer über den Gestank an meiner Kleidung beklagt. Vor einiger Zeit war ich beruflich in Los Angeles. Da siehst du niemanden mehr rauchen. Raucher sind hier Aussätzige.

 

Gerade wenn es stressig ist – im Job genauso wie im Privatleben –, greifen Raucher oft automatisch zur Zigarette. Wie habt ihr euer Verhalten geändert? Wie geht ihr jetzt mit Stress um?

Christian: Früher habe ich das Rauchen genutzt, um mich aus einer stressigen Situation herauszunehmen. Das Herausnehmen mache ich jetzt mit Luft schnappen gehen oder ich surfe ein wenig.

Andi: Wenn man in einer besonders stressigen Situation ist, muss man im Hinterkopf behalten, wie hart der Weg bis hierher war und was man schon geschafft hat. Man muss sich bewusst machen, dass es die paar Züge gar nicht wert sind, das Erreichte auf’s Spiel zu setzen.

Christian: Ja, man ist schneller wieder drinnen, als man denkt. Ein Nichtraucher wird das nie verstehen.

Andi: Die Versuchung und Verlockung ist immer da. Der Vortragende hat das mit dem Bild einer Autobahn beschrieben auf der wir langfahren: wir haben jetzt die Spur gewechselt und müssen für uns selbst sogenannte „Bodyguards“ installieren, die uns davon abhalten, wieder auf die „alte Spur“ zu kommen.

 

Studien haben bewiesen, dass die ersten positiven gesundheitliche Effekte schon eine halbe Stunde nach der letzten Zigarette einsetzen – der Blutdruck sinkt. 8 Stunden später reduziert sich auch der Kohlenmonoxid-Spiegel im Körper – Gewebe und Organe können wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Zwei Tage nach der letzten Zigarette nimmt man Gerüche intensiver und Lebensmittel schmackhafter wahr. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Andi: Es passiert relativ schnell, dass du wieder mehr riechst und schmeckst. Als Raucher hat man den Rauchgeruch nicht wahrgenommen, der an der Kleidung und an einem selbst anhaftet – ausgenommen den kalten Rauch (schmunzelt). Früher hat mein Bettzeug immer unangenehm gerochen und war auch fleckig durch das Schwitzen in der Nacht. Das ist jetzt nicht mehr so.

Christian: Früher war Stiegen steigen überhaupt kein Problem. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert – oben angekommen habe ich nur mehr schwer Luft bekommen und wollte mir das Leiberl runterreißen. Zwei Wochen nach der letzten Zigarette hatte ich spürbar mehr Luft und kein Problem mehr mit Stiegen steigen.

In den ersten Wochen ist es so, dass man so vertieft in die Arbeit ist, dass man auf die Pausen vergisst. Da muss man selbst achtsam sein.

Andi: Ich habe 40 Jahre lang geraucht, jetzt bekommen wir mehr Luft, riechen und schmecken mehr. Aber der größte Vorteil ist: die bessere Hälfte freut sich 😊.

 

Wie ist das mit dem Zunehmen bei Euch?

Christian: Im Seminar haben wir gehört, dass man vom Nichtrauchen eigentlich nicht zunimmt. Das Problem ist, dass man immer etwas in der Hand halten will und die Zigarette auch als Belohnung wahrgenommen hat. Und Gemüse ist halt keine gute Ersatzbelohnung.

Andi: Wir haben auch über die Ernährungspyramide gesprochen. Was ist gut, was weniger. Ich finde, dass es im Alltag schwer einzuhalten ist.

 

Welche Tipps habt ihr für Menschen, die sich gerade überlegen, mit dem Rauchen aufzuhören?

Andi: Zwei Kollegen wollen auch aufhören mit dem Rauchen. Aus eigener Erfahrung kann ich ihnen dieses Seminar (https://rauchfrei.institut-grohs.at) empfehlen. Man muss es aber wirklich wollen, sonst ist es herausgeschmissenes Geld.

Christian: Ja, es bringt nichts, wenn man es nicht wirklich will. Die Kosten können aber eine Hürde sein. Eine Idee wäre es vielleicht, wenn man mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung trifft, zum Beispiel: wenn man innerhalb von drei Jahren wieder anfängt zu rauchen, muss man die Kosten zurückzahlen.

#WirSindNichtraucher

Vielen Dank euch beiden, dass ihr eure Erfahrungen mit uns geteilt habt!

 

 

Für Interessierte
Alle Informationen zum Nichtraucherseminar, der Methode und den Terminen finden Sie hier: https://rauchfrei.institut-grohs.at/

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